Montag, 12. Dezember 2011

Die Suchmaschine "Duck Duck Go" speichert nicht

Durch einen Artikel der krone.at bin ich auf die Suchmachine http://duckduckgo.com/ aufmerksam geworden. Es ist eine sehr schnelle Suchmaschine mit vielen Ergebnissen und das Beste: Duck Duck Go speichert die Suche nicht. Wie Suchmaschinen unsere Suchen speichern wird ausführlich auf http://donttrack.us/ gezeigt. Ich habe mir Dick Duck Go als Standard Suchmaschine gespeichert.

Wikipedia hat auch einen ausführlichen Artikel über diese Suchmaschine.
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Freitag, 9. Dezember 2011

Ubuntu Privacy Remix

Es gibt ein neues Release der Live-CD Ubuntu Privacy Remix.


Was ist Ubuntu Privacy Remix?       
Das Ziel von Ubuntu Privacy Remix ist, eine abgeschottete Arbeitsumgebung bereitzustellen, in der vertrauliche Daten sicher bearbeitet werden können. Das auf dem dafür verwendeten Computer bisher installierte System bleibt dabei völlig unverändert, UPR ist nicht für eine dauerhafte Installation auf der Festplatte gedacht. Statt dessen befindet sich UPR auf einer Live-CD, die auf Ubuntu Linux basiert. Mit dieser wird der Rechner gestartet. Alle Benutzerdaten befinden sich ausschließlich auf verschlüsselten Wechseldatenträgern.
Ubuntu Privacy Remix ist ein Werkzeug, um seine Daten gegen unbefugte Zugriffe zu schützen. Die Gefahr des Diebstahls solcher Daten geht heute nicht mehr nur von gewöhnlichen Internet-Kriminellen und ihren Trojanischen Pferden, Rootkits und Keyloggern aus. Vielmehr ergreift in vielen Ländern der Welt auch der Staat Maßnahmen, die Computer der Bürger mit solchen Mitteln zu bespitzeln und zu überwachen.

Quelle: https://www.privacy-cd.org/de/home-mainmenu-71/55-was-ist-ubuntu-privacy-remix


Mehr Informationen und download unter htps://www.privacy-cd.org.  Das Programm ist empfehlenswert.

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Montag, 10. Oktober 2011

faz.de: Staatstrojaner - Staatstrojaner Code ist Gesetz

In der FAZ steht ein sehr kritischer Artikel zum Thema

Wer bestellt den Code? Reicht es wirklich, nur auf die Grundgesetztreue des Staates und seiner Diener zu hoffen, wenn der Code, den nur die Auftraggeber und die Eingeweihten verstehen, diese Treue bereits durchbricht? 

Der Staatstrojaner in dreieinhalb Minuten

Der Staatstrojaner in dreieinhalb Minuten

„Bundestrojaner“ (staatlicher Spionagesoftware)


Dem Chaos Computer Club (CCC) wurde Schadsoftware zugespielt,
deren Besitzer begründeten Anlaß zu der Vermutung hatten, daß es
sich möglicherweise um einen „Bundestrojaner“ handeln könnte. Einen
dieser Trojaner und dessen Funktionen beschreibt dieses Dokument,
die anderen Versionen werden teilweise vergleichend hinzugezogen.

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markus von http://netzpolitik.org/ schreibt hierzu folgenden Artikel, der unter der Creative Commons Nicht-Kommerziell Lizenz steht.

Bundestrojaner: Es ist dieses diffuse Gefühl der Angst und Ohnmacht

Es ist ein Hammer, den der Chaos Computer Club gestern Abend im Zusammenspiel mit verschiedenen Medien veröffentlicht hat: Deutsche Sicherheitsbehörden setzen offensichtlich einen Bundestrojaner ein, der weit über die engen verfassungsgemäßen Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtsurteils von 2008 hinausgeht und damit illegal eingesetzt wird. (BMI sagt, sie waren es nicht, dann sind wir mal auf die Dementis der Landesinnenministerien gespannt) und viele Sachen liegen dadurch auch noch im Dunkeln. Und doch könnte diese Geschichte weitreichende Folgen haben. Vor allem emotional.
Man kann sich natürlich auch vorstellen, wie die Trojaner-Software programmiert wurde: Wahlweise als Ausschreibung, bei denen Behörden das günstigste Angebot gewählt haben oder selbstprogrammiert von den IT-Experten bei den Sicherheitsbehörden. Also von denjenigen, die für wenig Geld in den Öffentlichen Dienst gehen und das schlechte Image auf sich nehmen, bei Überwachungsmaßnahmen beteiligt zu sein. Das sind nicht immer die Besten. Auch ein Kombination kann man sich vorstellen, dass die Software von einem privaten Anbieter kam und dann niemand in den Behörden in der Lage war, die Sicherheitslücken und die Verfassungswidrigkeit zu erkennen. Auch in diesen Fällen wäre es ein Skandal.
Aber, ob die entdeckten Trojaner ein Ergebnis von skandalösem Dilletantismus oder vorsätzlicher Verfassungsbruch waren:
Es ist dieses diffuse Gefühl der Angst und Ohnmacht, dass nach zehn Jahren Ausbau des Überwachungsstaates durch unzählige Sicherheitsgesetze, diese gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden. Es ist dieser weiterer Schritt, weniger Vertrauen in unsere Sicherheitsbehörden zu haben, weil diese ja (zumindest in den dokumentierten Fällen) offensichtlich machen, was sie wollen. Und das ist gefährlich für einen Rechtsstaat, der davon lebt, dass die Bürger an ihn glauben.

Wer übernimmt eigentlich die politische Verantwortung?

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Nachricht von tagesschau. de zu diesem Thema: lesenswert
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aus der Pressemitteilung des CCC:

Die Analyse des Behörden-Trojaners weist im als "Quellen-TKÜ" getarnten "Bundestrojaner light" bereitgestellte Funktionen nach, die über das Abhören von Kommunikation weit hinausgehen und die expliziten Vorgaben des Verfassungsgerichtes verletzen. So kann der Trojaner über das Netz weitere Programme nachladen und ferngesteuert zur Ausführung bringen. Eine Erweiterbarkeit auf die volle Funktionalität des Bundestrojaners – also das Durchsuchen, Schreiben, Lesen sowie Manipulieren von Dateien – ist von Anfang an vorgesehen. Sogar ein digitaler großer Lausch- und Spähangriff ist möglich, indem ferngesteuert auf das Mikrophon, die Kamera und die Tastatur des Computers zugegriffen wird.

Die von den Behörden so gern suggerierte strikte Trennung von genehmigt abhörbarer Telekommunikation und der zu schützenden digitalen Intimsphäre existiert in der Praxis nicht. Der Richtervorbehalt kann schon insofern nicht vor einem Eingriff in den privaten Kernbereich schützen, als die Daten unmittelbar aus diesem Bereich der digitalen Intimsphäre erhoben werden.

Der Gesetzgeber ist hier gefordert, dem ausufernden Computerschnüffeln ein Ende zu setzen und endlich unmißverständlich zu formulieren, wie die digitale Intimsphäre juristisch zu definieren und wirksam zu bewahren ist. Leider orientiert sich der Gesetzgeber schon zu lange nicht mehr an den Freiheitswerten und der Frage, wie sie unter digitalen Bedingungen zu schützen sind, sondern läßt sich auf immer neue Forderungen nach technischer Überwachung ein. Daß der Gesetzgeber die Technik nicht einmal mehr überblicken, geschweige denn kontrollieren kann, beweist die vorliegende Analyse der Funktionen der behördlichen Schadsoftware.

Der CCC fordert: Die heimliche Infiltration von informationstechnischen Systemen durch staatliche Behörden muß beendet werden.

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Ich stelle mir die Frage, mit welchen Konsequenzen müssen die Beamten, die diese Software abgenommen haben und mit welchen Konsequenzen müssen die Beamten, die den Einsatz dieser Software genehmigt haben rechnen ? Dürfen Staatsdiener ohne persönliche Folgen gegen das Gesetz bzw. die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts verstossen ?
Wird jemand Strafanzeige erstellen ?

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Freitag, 7. Oktober 2011

Online-Petition:: Datenschutzfreundliche Voreinstellungen

Aus der Pedition:

Technische Systeme werden immer komplexer und Datenverarbeitungen immer unübersichtlicher. Zudem sind die Voreinstellungen vieler Produkte und Dienste nicht datenschutzfreundlich gestaltet. Wer die Kontrolle über seine Daten behalten will, muss erst langwierig nach den richtigen Einstellungen in Sozialen Netzwerken, Browsern oder Smartphones suchen. Viele Menschen verfügen nicht über die Fähigkeiten oder die (zeitlichen) Ressourcen, sich intensiv mit diesen Fragen auseinander zu setzen.

Eine Lösung bietet das Prinzip „Privacy-by-Default“. Demnach müssen alle Produkte und Dienstleistungen bei ihrer Auslieferung oder ihrer ersten Inanspruchnahme datenschutzfreundlich voreingestellt sein. Es werden dann nur so viele Daten erfasst, verarbeitet und weiter gegeben, wie für die Nutzung unbedingt erforderlich. Erst dieses Prinzip schafft eine echte Wahlfreiheit. Denn eine bewusste Wahl kann der Nutzer nur treffen, wenn er über die nötigen Informationen verfügt. Privacy-by-Default gewährleistet einen Schutzraum, aus dem heraus der Nutzer sich zunächst einen Überblick verschaffen und anschließend einzelne Einstellungen bewusst frei geben kann.

Auch erfahrene Nutzer können damit neue Produkte und Dienste entspannter ausprobieren. Sie müssen nicht stets die Sorge im Hinterkopf haben, dass ihre Daten gegen ihren Willen verwendet und verbreitet werden, nur weil sie ein neues Feature verpasst haben. Das Prinzip beinhaltet zudem die automatisierte Löschung von nicht mehr verwendeten User-Accounts. Das erhöht die Datensicherheit, denn nicht erfasste oder bereits gelöschte Daten können nicht gestohlen werden.

Hier geht es zur online Pedition:  http://openpetition.de/petition/online/datenschutzfreundliche-voreinstellungen

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Siegfried Kauder und das Urheberrecht

Der Bundestagsabgeornete Siegfried Kauder, der Internetssperren gegen Urheberrechtsverletzter einführen will, hat wohl selbst gegen das Urheberrecht verstossen und scheint das nicht einzusehen .

Sehr treffend wurde dies von Alexander Double beschrieben, auch heise.de hat einen guten Artikel hierzu veröffentlicht (Strafanzeigen gegen Siegfried Kauder).

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Dienstag, 26. Juli 2011

Internet-Law: Wie die Ermittlungsbehörden die Telekommunikation überwachen

Auf www.internet-law.de findet sich eine interessante Aufstellung, welche Befugnisse zur Überwachung heute schon den deutschen Behörden zur Verfügung stehen.  Die folgende Aussage kann ich nur bestätigen.
Tatsächlich existiert eine Fülle von gesetzlichen Überwachungsbefugnissen, deren Umfang und Reichweite den meisten Menschen vermutlich gar nicht bewusst ist und die in der Gesamtschau bereits ein bedenkliches Ausmaß angenommen haben.
Es war mir nicht bekannt/bewusst, welche legalen Möglichkeiten den Ermittlungsbehörden bereits zur Verfügung stehen.
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Freitag, 8. Juli 2011

Verfassungsbeschwerden in Sachen "Griechenland-Hilfe“ und "Euro-Rettungsschirm“

Gem. dem Prozessbevollmächtigen des Deutschen Bundestages ist die Verfassungsbeschwerden unbegründet, da es kein umfassendes Grundrecht auf Demokratie gibt.

Internetseite Deutscher Bundestag:
Der Prozessbevollmächtigte des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Franz Mayer von der Universität Bielefeld, unterstrich einleitend, dass schon erhebliche Zweifel an der Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerden bestünden, sie jedenfalls aber unbegründet seien. Die Beschwerdeführer würden sich auf ein neuartiges Recht berufen, das bisher gar nicht existiere, nämlich ein umfassendes Grundrecht auf Demokratie.

Art 20  Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
 2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Es scheint mir, dass hier das Grundgesetz sehr eigenwillig ausgelegt wird. Ich hoffe, dass das Bundesverfassungsgerichteine das Grundgesetz anders auslegt. 
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Donnerstag, 30. Juni 2011

heise: US-Behörden dürfen auf europäische Cloud-Daten zugreifen

heise online berichtet:
"Cloud-Anbieter wie Microsoft müssen US-Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf von Kunden gespeicherte Daten gewähren, berichtet der US-Branchendienst ZDNet. Das betrifft auch in der EU ansässige Firmen und in europäischen Rechenzentren liegende Daten...

Das war es dann wohl hoffentlich mit US Cloud Anbieter in Europa. Es ist somit nicht sichergestellt, dass niemand  (eine US Regierungsbehörde) alle Daten liest und verwertet. Geschäftsgeheimnisse und Datenschutz sind somit nicht gewährt.
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Donnerstag, 23. Juni 2011

Funkzellenauswertung in Dresden

Auf der Web-Seite des Bündnis Dresden Nazifrei stehen Formulare zur zur Auskunftsanfrage bei der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizei Dresden wegen der Speicherung der Handy Verkehrsdaten bereit. 

Einen guten Artikel zu Speicherung der Handy Verkehrsdaten bei den Protesten gegen Neonazi-Aufmärsche Mitte Februar in Dresden findet man bei Netzpolitik.org: Dresden: Demoüberwachung mittels Mobilfunknetz
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mdr.de: Sächsische Polizei späht seit 2009 massenhaft Daten aus

Der mdr berichtet: "Sächsische Polizei späht seit 2009 massenhaft Daten aus"

"Die massenhafte Datenauswertung durch die Sächsische Polizei im Zuge einer Anti-Nazi-Demonstration im Februar 2011 ist kein Einzelfall. Daten von Bürgern wurden schon vor zwei Jahren massenhaft gespeichert."

Auch hier sollte man, sofern man zu der betroffenen Personengruppe gehört, Auskunft von der Staatsanwaltschaft zu seinen gespeicherten Daten verlangen.



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Montag, 20. Juni 2011

taz.de: Demo-Überwachung per Mobilfunk

Bei den Anti-Naziprotesten im Februar dieses Jahres wurden mit Hilfe der Funkzellenauswertung (FZA) die Handyverbindungen aller Personen, die sich in der Südvorstadt in Essen aufhielten gespeichert und ein genaues Bewegungs- und Kontaktprofil erstellt. Dies von aller Bürgern, auch von denen, die nicht an den Protestaktionen teilgenommen haben.

taz.de:
"Dabei erfasste die Polizei über einen Zeitraum von mindestens viereinhalb Stunden sämtliche Anrufe und SMS-Nachrichten, die bei allen Personen ein- oder ausgingen, die sich in der Südvorstadt aufhielten. Gespeichert wurden auch die exakten Positionen der Telefonnutzer. 12.000 Menschen wohnen in dem überwachten Gebiet, hinzu kamen an diesem Tag tausende Demonstranten, etliche Journalisten, Anwälte und Politiker."

Eine Verhältnismäßigkeit dieser Massnahme, die durch einen Richter hätte angeordnet werden, ist nicht gegeben. Ich bin schockiert, dass diese Daten durch die Polizei in allen möglichen Ermittlungsakten auftauchen. Ich hoffe nur, dass einige Bürger gegen diese Aktion der Polizei klagen.


Nachtrag: 
taz.de: Handyüberwachung bei Anti-Nazi-Demo- Datenschnüffelei hat Nachspiel
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Sonntag, 12. Juni 2011

Live CDs zum anonymen Surfen


anonym Surfen 

Falls Sie auf dem lokalen PC keine Spuren hinterlassen möchten, können Sie auf dem eigenen oder fremden PCs ganz ohne Installation und unabhängig von deren Betriebssystem ein von USB-Stick oder DVD startbare Live-System verwenden.


Amnesic Incognito 
https://amnesia.boum.org/

Polippix
http://polippix.org/

Privatix
http://mandalka.name/privatix/
Auch für für USB-Sticks geeignet.

Vatlator
http://www.inventati.org/vatlator/index.html

Sabayon
http://www.sabayon.org/ 
Keine spezielle Live CD zum anonymen Surfen, aber es gibt die Option “Anonymous Internet browsing”.

Liberté Linux
http://dee.su/liberte

Estrella Roja
http://www.estrellaroja.info/
Beschreibung nur auf Spanisch. 



Tails - The Amnesic Incognito Live System
https://tails.boum.org/
Auch für für USB-Sticks geeignet.

telemedia-live - Live CD
http://www.telemedia.ch/publ/telemedia-live.html

JonDo Live-C
http://www.anonym-surfen.de/jondo-live-cd.html

Ubuntu Privacy Remix
https://www.privacy-cd.org/de/home-mainmenu-71/55-was-ist-ubuntu-privacy-remix
neues Release: 30.11.2011 

FreedomStick EvilTux Edition (FS ETE)  USB-Stick

 

update 10-03-2012









Donnerstag, 21. April 2011

Gott wird dieses Land behüten


Kennen Sie diesen Begriff: "Straßenköter"? Ich fand es schon immer unerträglich, dass man ihn für Hunde verwendet, nicht aber für Menschen, die sich so verhalten oder so aussehen. Aber die Welt ist voller Gesindel und Dreck. Traurig, aber wahr. Von der einstigen Schönheit des Blauen Planeten ist nicht mehr viel über geblieben. Aber wir geben uns Mühe, dies zu ändern. Und wir haben große Erfolge erzielt. Unser Land hier ist vielleicht nur mehr blau, aber auch nicht mehr so grau wie vorher, es ist sozusagen auf dem Weg zurück. Zurück zur Schönheit, zurück zu seinen Werten. 

Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wer hätte sich denn der Bitte der Bevölkerung verschließen können? Nachdem es - nur kurz nach dem Anbruch des neuen Jahrtausends - überall im Ausland zu Attentaten kam, bei dem die Menschen wie die Fliegen starben, sehnte man sich nach Sicherheit. 

Und die Regierung tat alles, um diese Sicherheit zu bieten. Aber durch die allzu liberalen, einem realitätsfremden freigeistigen Gehirn entsprungenen, Gesetze war dies schwierig, es gab zu wenig Befugnisse. Viel zu oft kamen Leute mit ihren illegalen Aktivitäten durch, weil es Datenschutz und solche Dinge gab. Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung konnte nicht annähernd gestillt werden, also wurde es Zeit für Reformen. Die Sicherheits- und Freiheitsreform, die Ende 2003 verabschiedet wurde, hatte drei Eckpfeiler: 

  • Vorübergehendes Aussetzen des Datenschutzes, was staatliche Behörden sowie Strafverfolger jeglicher Staaten angeht, bis sich ein genügend großes Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung eingestellt hat.
  • Speicherung von Verbindungsdaten, sowie den zu ihrer Zuordnung zu natürlichen Personen notwendigen sonstigen Daten, bis sich ein genügend großes Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung eingestellt hat
  • Wiedereinführung der Todesstrafe bei bestimmten Delikten, bis sich ein genügend großes Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung eingestellt hat.
Die Novellierung im Jahr 2004 sah vor, dass diejenigen, die versuchen, die Strafverfolger bei ihrer Sicherheitstätigkeit zum Wohle der Bevölkerung zu behindern, mit entsprechenden Haftstrafen sowie Geldstrafen zu belegen sind. Dies bedeutete unter anderem ein Verbot von Anonymisierern, von Kryptographie und von anonymen Remailern. Eine begleitende Werbekampagne sagte es deutlich: "Übernehmt Verantwortung für Eure Taten!"
 
Nach der Novellierung kam es zur Abwanderung vieler Unternehmen ins Ausland. Nach den offiziellen Erklärungen lag es daran, dass man vermehrt Industriespionage fürchtete, doch es lag nahe anzunehmen, dass es sich um Firmen mit dubiosem Geschäftsgebaren handelte. 

Die Arbeitslosigkeit nahm durch dieses verantwortungslose Handeln natürlich zu - und es gab ja auch die ganzen Arbeitsunwilligen, die sich Atteste holten, um mit 40 Jahren nicht auf dem Bau arbeiten zu müssen zum Beispiel. Auf den Attesten fanden sich solche verlogenen Ausreden wie Skoliose. Es musste also etwas getan werden. Wir fanden eine Lösung. 

Jeden Montag fuhr ein Sonderzug mit den Arbeitslosen in die benachbarten Länder, wo es Aufgaben wie Straßenbau, Tunnelbau und dergleichen zu erledigen gab. Gemeinnützige Arbeit war dies und insofern im Sinne der Bevölkerung. Das verstanden leider nur die Wenigsten. 

Als sich die Lage verschlechterte (wie diese Leute fanden), suchten viele Leute wieder Zuflucht in der Religion. Werte wie christliche Nächstenliebe und Familie wurden neu definiert, genauso wie ein Leben im Sinne der christlichen Weltanschauung. Wir hatten schon immer gesagt, dass Werte wichtiger als alles waren und waren froh, diese wieder predigen zu können. Leider wurden diese jedoch mittlerweile fehl interpretiert. Unter Familie verstand man auch zwei Männer mit einem adoptierten Kind, unter christlicher Nächstenliebe verstand man es auch, irgendwelche Schmarotzer zu unterstützen und so weiter. Wir mussten einschreiten.
Wir lehrten die Religion wieder so, wie sie gedacht war, und wir erläuterten, warum Bevölkerungsschädlinge wie Drogensüchtige, Kleinkriminelle und Homosexuelle größere Schäden anrichteten als man sich vorstellen konnte. Die Menschen sogen unsere Werte in sich auf wie die Wohlgerüche Arabiens. Und wir handelten.
Innerhalb kürzester Zeit wurde ein Gesetz zur Wahrung der Bevölkerungsunterstützenden Werte verabschiedet, das die Trennung von Staat und Kirche solange vorübergehend außer Kraft setzte, bis sich ein genügend großes Sicherheitsgefühl und Gefühl der Zufriedenheit bei de Bevölkerung eingestellt hatte. 

Das Amt für Gesundheit und Ernährung fand eine kreative Methode, wie man die Bevölkerungsschädlinge zu Bevölkerungsnützlingen transformieren konnte, und die graue Zeit schien beendet. 

Mit Hilfe der seit fünf Jahren gespeicherten Post-, Telefon-, E-Mail- und Surfdaten konnten wir durch Eingabe entsprechender Suchbegriffe schnell verdächtige Personen herausfiltern, die wenig Kontakt zu Frauen hatten, aber öfter Kondome kauften und sich auch mal auf Schwulenseiten begaben; die laut Meldeauskunft mit einem Partner gleichen Geschlechtes zusammen lebten und so weiter. 

Der Begriff "gleichgeschlechtlich" wurde im Zusammenhang mit Beziehungen und Partnern durch den Begriff "widernatürlich" ersetzt. Um letztendlich dann auch gegen die Kriminalität in den eigenen vier Wänden angehen zu können, wurde das Gesetz zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Züchtigung, Misshandlung und negativen Einflüssen verabschiedet. Ein entsprechendes Computerprogramm machte es nun möglich, jederzeit Zugriff auf visuelle Daten jeglicher Wohnung zu nehmen. 

Eine Zeitlang gab es noch viel Vandalismus in den Wohnungen, die Schutzvorrichtungen, von vielen scherzhaft "unser großes Brüderchen" genannt, wurden zerstört. Doch nachdem entsprechend hohe Strafen durchgesetzt wurden, gab sich das. 

Wenn wir heute nach draußen gehen, sehen wir ein Land, das auf dem Weg nach vorn ist. Wenig Dreck, wenig Arbeitslose, keine Ernährungskrise mehr, kein Fehlverhalten der Bevölkerung mehr. Wir sind ein glückliches Land. Aber wir dürfen uns nicht in unseren Erfolgen sonnen. 

Erst gestern hat sich wieder jemand seiner Bevölkerungsnützling-Pflicht entzogen und seine Lebensvorgänge gewaltsam beendet. Wir benötigen also noch mehr, die die Daten zeitlich gerecht auswerten und einschreiten. Es wird darüber nachgedacht, die Bevölkerung von kleinen Wohnungen in größere Wohnungen zu 100 oder 200 Leuten unterzubringen, um sie besser im Blick haben zu können, damit solche Sozialschmarotzer sich nicht so einfach ihrer Pflicht entziehen können. 

Es ist mir in diesem Zusammenhang besonders peinlich, dass dieser verantwortungslose Mensch sich auch noch in seinen Abschiedsworten, die er auf den Fußboden kritzelte, nicht seiner Verantwortungslosigkeit bewusst war, sondern vielmehr auf "das unerträgliche Leben in diesem Land, die permanente Kontrolle und die Verhinderung jeglicher Individualität" heraus redete. Und dass dieser Jemand auch noch meine Frau war. 




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Donnerstag, 24. März 2011

Linux LiveCD Liste

Zufällig habe ich eine Aufstellung von Linux LiveCD's gefunden. Teilweise sind Erklärungen zu den einzelnen Linux-System hinterlegt, aber immer ein Link zu der entsprechenden Homepage. Für jeden Zeck findet man hier die richtige Linux LiveCD.
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Samstag, 19. März 2011

Creative Commons für Blogger

Auf netzpolitik.org habe ich folgenden Artikel zu Creative Commons für Blogger gefunden. Jeder Blogger solte sich den Podcast anhören um zu wissen, was bei der Verwendung von Creative Commons Inhalten beachtet werden muss.

Der Netzpolitik-Podcast Folge 105 ist ein 40 Minuten langes Gespräch mit John Weitzmann von Creative Commons Deutschland über verschiedene urheberrechtliche Fragestellungen, auch solche, die speziell Blogger und andere Netzpublizisten rund um die Creative Commons Lizenzen immer wieder interessieren. 

  • Konkret geht es um diese Fragen:
  • Was ist Creative Commons?
  • Was bringt mir Creative Commons als Blogger?
  • Wie CC-lizenziere ich mein Blog / meine Inhalte?
  • Worauf muss ich besonders achten?
  • Was ist ein kommerzieller Inhalt und was ist nicht-kommerziell?
  • Was ist mit Youtube-Videos, die ich einbinde?
  • Kann ich eine Creative Commons Lizenzierung wieder zurücknehmen?
  • Muss ich meine Inhalte irgendwo registrieren, wenn ich Creative Commons nutze?
  • Wo kann ich Creative Commons Geld spenden?

Der Podcast liegt als MP3 und OGG auf dem Server von netzpolitik.org, die Lizenz ist eine CC-BY
Der Artikel wurde von markus auf netzpolitik.org unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 3.0 Deutschland Lizenz veröffentlicht.

Lesenswert ist zu dem Thema Nutzung von Creative Commons Lizenzen auch der Artikel Gruene.de und der faszinierende Umgang mit der Creative Commons auf  www.freiheitsworte.de. 

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Freitag, 14. Januar 2011

http://www.spiegel.de: Datenschutz - Wie Behörden das Auskunftsrecht aushebeln

spiegel.de schreibt folgendes:

"Hier wird Datenschutz zum Problem: Der Staat hält massenweise Daten zurück, die mit Steuergeldern erhoben wurden. Jüngst wurden die Bürger beim Lebensmittelskandal um Dioxin unzureichend informiert - andere Länder in Europa sind viel weiter als Deutschland."
....
"Seit zwei Jahren gibt es ein Gesetz, das Verbrauchern Auskünfte ermöglichen soll. Doch das ist mit Ausnahmen gespickt. Sobald es um "wettbewerbsrelevante Informationen" geht, können Informationen zurückgehalten werden. "Bis wir erfahren haben, ob und wie stark Obst und Gemüse in Sachsen-Anhalt mit Pestiziden belastet sind, mussten wir vor Gericht gehen." Die zuständige Behörde hatte versucht, sich mit einem Trick vor der Preisgabe der Daten zu drücken: Man habe nur gemessen. Ob ein Verstoß vorliege, bewerte man nicht - dafür sei eine andere Behörde zuständig."


Es ist mir unverständlich, warum es einer Behörde erlaubt ist z.B. Informationen über gesundheitsgefährdende Zustände zu verheimlichen. In anderen Ländern ist es möglich dass fast alle Informationen veröffentlicht werden um das Handeln von Behörden und Firmen kontrollieren zu können.
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